Mittwoch, 7. November 2012

Mervin Smucker - Traumagenische Schemata und Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Für die Opfer von Typ II Trauma, besonders wenn die Traumata in der Kindheit erlebt wurden, sind PTBS Symptome oft in Trauma-basierten Schemata eingebettet, die als kognitive Schablonen dienen, die die mentalen Prozesse organisieren und signifikanten Einfluss darauf haben, wie darauffolgende Erlebnisse wahrgenommen, kodiert, wiedererinnert, wiedererlebt, interpretiert und mit Bedeutung versehen werden. Die fortwährende Präsenz und Aktivierung dieser traumagenetischen Schemata ( z.B. Schemata von Machtlosigkeit, Hilflosigkeit, Verletzlichkeit, Viktimisierung, Wertlosigkeit, Schuldhaftigkeit, Inhärente Schlechtigkeit, Ungeliebtfühlen) dienen dazu, das Trauma-Öpfer in einem fortwährenden Zustand von subjektiv erlebter Viktimisierung verharren zu lassen, lange nachdem das Trauma endete, und sie legen die Grundsteine für die Entwicklung eines chronischen PTBS Syndroms. Das Trauma-basierte „Machtlosigkeitschema“ scheint im Kern ihrer PTBS- Reaktion zu liegen, und die Trauma-Opfer befinden sich häufig in einem Zustand funktioneller Paralyse, so dass sie große Schwierigkeiten haben, die täglichen „Beulen“ des Lebens zu bewältigen ohne dass sie sich in eine große emotionale Krise geworfen fühlen. Daher wird das Machtlosigkeitsschema des PTBS Leidenden zum hauptsächlichen Ziel in der Traumatherapie.


Mervin Smucker (2012)